Von Pernille Sørensen (14.05.2014)
God made the world, but I made the sound
Man hat es schon so oft gemacht. Zu einem Konzert gehen, da stehen. Die Warm-up-Band geht auf die Bühne. Man wartet, bis sie endlich fertig sind, man hofft darauf. So ist es auch heute. Cold Cave sind Warm-up zu NIN. Ich höre die tanzbaren Momente und Riffs. Gute Hook-Lines. Aber da endet es auch.
Es könnte Depeche Mode oder The Smiths sein mit einem großen Keyboard und Lust darauf, es zu benutzen. Diese beiden Bands in einer Diskothek-Formel. Klingt das verlockend? Ich höre die Qualitäten, aber was mich enttäuscht, ist der Zwang, es nicht live zu spielen. Ein tighter Drummer, dann wäre ich überzeugt. Warum muss moderne Musik immer durch einen Laptop gehen?
Gleich schlägt die Uhr 21 und dann gehen Nine Inch Nails auf die Bühne. Und was kommt denn da? Etwas Großes, ein elektronisches Abenteuer, aka Keyboard und Drums. Aber das erwarte ich auch. Ich erwarte einen gut geschmierten Maschinenpark. Dass alles nach Plan läuft.
Und so ist es auch, aber unterbrochen von ein paar neuen Schlagern vom neuen Album „Hesitation Marks“. Trent Reznor gibt ein kompaktes Konzert, mit dem er uns zeigt, dass er es in sich hat. Die Stimme, die Energie und das Niveau von Perfektion sind supertoll. Die Songs werden in fast Alben-korrekten Ausgaben geliefert.
Und alles wird wie immer gekrönt von einer eindrucksvollen visuellen Seite. Die kleinen Filme auf einer großen Leinwand und das enge Nahsein geben eine Club-Stimmung zu einer Neuausgabe von Sanctified und den folgenden Nummern. Das Publikum ist dabei und tanzt mit.
Zurück auf die Spur mit Wish und The Hand that feeds. Aber alles geht zu Ende, auch ein NIN-Konzert, und man weiß aus Erfahrung, dass Hurt immer das Konzert abschließt.
Die Setlist:
Copy of A
The Beginning of the End
Letting You
March of the Pigs
Something I Can Never Have
Reptile
Survivalism
Gave Up
Sanctified
The Warning
All Time Low
Came Back Haunted
Eraser
Wish
The Hand That Feeds
Head Like a Hole
Closer
The Day the World Went Away
Hurt