Von Guido Dörheide (06.08.2022)
M‘era Luna? Das neben dem WGT in Leipzig größte Wave-Gotik-Treffen, auf dem Hildesheimer Flugplatz? Da ich zu zeitgenössischem Wave/Gothic/etc. sowie zur Neuen Deutschen Härte keinen Zugang finde, dachte ich immer: „M‘era Luna? Hömma bloß auf!“ – „Hömma bloß auf Deinen Freund Daniel, den Gärtner“, sagte mir dann aber in der letzten Woche eine innere Stimme, als dieser mir ans Herz legte, da heuer mal für einen Tag hinzufahren, und sei es nur, um T-Shirts zu kaufen. Las im Internet das Line-up, entdeckte The Mission und Nitzer Ebb im Samstagabendprogramm und sagte begeistert zu. Also beluden wir das kleine rote Auto am Samstagmorgen mit Spezereien vom örtlichen Höker und fuhren durch ein babylonisches Labyrinth an Umleitungen gen HI-Drispenstedt. Dortselbst erleben wir eine perfekt organisierte Parkplatzlandschaft; die hochmotivierten und supernetten Einweiser:innen sorgen dafür, dass Tagesbesucher:innen nicht durch Zweitagesbesucher:innen zugeparkt werden können und jeder in Sekundenschnelle einen adäquaten Stellplatz für sein Vehikel findet. Der Zugang zum Gelände gelingt ebenfalls schnell und reibungslos, daher geht es hier nun los mit dem ersten Kapitel meiner Berichterstattung vom Mission-Konzert in Hildesheim (unter Auslassung der Bands, die ich nicht gesehen habe):
Kapitel 1: Prä-Mission (11:00 – 18:00 Uhr)
Pünktlich um 11:00 Uhr eröffnet die unterfränkische DarkRock/Symphonic-Metal-Band Enemy Inside auf der Main Stage das Festival. Ganz in weiß und sogar mit weißen Instrumenten feiert die fünfköpfige Band um Sängerin Nastassja Giulia, dass sie in diesem Jahr das M‘era Luna eröffnen darf. Die Musik erreicht mich nicht so ganz, aber der Gesang und die Euphorie der Band, in Hildesheim auf der Bühne stehen zu dürfen, umso mehr – und sei es auch nur für 20 Minuten. Die noch spärliche Menge vor der Main Stage ist ebenfalls begeistert und so ist der Auftritt ein für beide Seiten überaus gelungener Festivalauftakt. Zudem haben Kollege Carsten (der seit Jahr und Tag nie ein M’era Luna auslässt) und ich die noch übersichtliche Gemengelage vor der Main Stage nutzen können, um uns gleich beim ersten Auftritt zu treffen und eine Grobplanung zu erstellen, welche Bands wir im Laufe des Tages zusammen ansehen werden.
Zwischen den überwiegend schwarz und durch die Bank phantasievoll und überwiegend sehr ästhetisch gekleideten Festivalbesuchenden komme ich mir mit meinem Büro-Chic aus dunkelblauer Jeans und hellblauem Hemd irgendwann vor wie sagen wir mal Nik Fiend im Pfingstgottesdienst in St. Thomas zu Volkmarode. Also schnell zum Auto und T-Shirt-Wechsel – mehr dazu später.
Dann die Mittelalterelektrodarkwaveinstitution Qntal – umwerfend gut und stimmungsvoll-hypnotisch, auch wenn mich die beiden Carmina-Burana-Auszüge ein wenig nerven – für mich gilt: Wenn Kloster Andechs, dann a Hoibe und a Hoxn und nicht Carl Orff. Anschließend Schattenmann, die sehr sympathisch für sehr gute Stimmung sorgen, für meinen Geschmack aber zu viel Pur in die Düsternis tragen (auch bei Schattenmann kostet der Eintritt ins Schattenland einen guten Teil des Verstandes – Abenteuer/Schatten… das überfordert mich).
Also nehme ich meinen Korb und gehe Wasser holen – das gibt es an mehreren Stellen des Festivalgeländes umsonst, was ich super finde. Auf dem Weg springt mich ein mir vollkommen wildfremder vollbärtiger Herr an und ich wundere mich. Er zeigt auf mein T-Shirt (Regenbogen, Einhorn, Pentagramm und die Aufschrift „Death Metal“) und ich sehe, dass er ein nahezu identisches Shirt trägt. Unser gemeinsamer Lachanfall währt fast fünf Minuten – wirklich nette und sympathische Leute hier.
Mit meinem Wasserbecher wende ich mich wieder der Main Stage zu – dort spielen jetzt Lacrimas Profundere – und machen soliden Gothrock alter Schule mit viel Melodie, düsterem Gesang und ordentlich Härte – gefällt mir gut! Dann wird es Zeit, auch mal der Club Stage (eine Musikbühne im Hangar gibt es in diesem Jahr nicht, beide Bühnen sind Open Air) einen Besuch abzustatten. Dort sehe und höre ich Solitary Experiments – vier seriöse Herren mittleren Alters in roten Hemden mit schwarzen Krawatten – sehen also aus wie Kraftwerk. Und machen eine Mischung aus EBM und Synthpop, die mich schnell in ihren Bann zieht. Synthpop aus Deutschland – natürlich regiert da der typische Raunheim-Gesang, ääh, also, das Wolfsheim-Geraune meine ich. Gefällt mir aber. Aus Neugier zieht es mich dann wieder zur Main Stage, wo Lord Of The Lost (bzw. „Lord Of The Fucking Lost“, wie es auf zahlreichen T-Shirts postuliert wird) erstmals eine Riesenmasse an Zuhörenden anziehen. Wieder nicht mein Ding, wenngleich ich zugeben muss, dass „The more I reach out to Heaven the more you drag me to Hell“ eine wirklich schöne und stimmungsvolle Textzeile ist. Dann kurz warten, dass die Menge der LOTL-Fans weg von der Main Stage und hin zu den gastrologischen Lokationen strömt, um mir einen Platz vor der Bühne zu sichern, denn in nurmehr zwanzig Minuten sollen The Mission ihren Auftritt beginnen.
Kapitel 2 – The Mission (18:00 – 19:00 Uhr)
Meine erste CD von The Mission habe ich mir im Jahr 1988 gekauft, kurz nachdem sie erschien – „Children“.Über Konzerte der Band habe ich damals in der Bravo gelesen – Wayne Hussey schmeißt volle Rotweinflaschen von innen durch geschlossene Hotelfenster, Wayne Hussey klemmt sich das Mikro zwischen die Zähne, klettert den Boxenturm hoch und wundert sich über Rückkopplungen – jetzt sehe ich The Mission zum ersten Mal in meinem Leben live. Ohne Scheiß – da geht ein Kindheitstraum in Erfüllung! Zumal The Mission nicht einfach eine Kapelle von früher ist, die jetzt versucht, mit bis auf den Sänger anderer Besetzung als früher an den Zauber vergangener Tage anzuknüpfen, sondern in den letzten 15 Jahren drei Alben veröffentlicht hat, die mehr und mehr diesen Zauber wieder haben aufleben lassen, und seit knapp zehn Jahren wieder – mit Ausnahme des Schlagzeugers – in der Urbesetzung spielt. Umso höher sind meine Erwartung und meine Spannung – in nur wenigen Minuten werde ich hier drei apselute Helden meiner Jugend live erleben, die mir damals mit ihrer wunderbaren Musik so oft über die werthermäßigen Sorgen der Pubertät und ein dysfunktionales Elternhaus hinweggeholfen haben, denen ich kurzum einiges zu verdanken habe. Im Bühnenhintergrund und auf der Bassdrum ist inzwischen das mir überaus vertraute Mission-Logo, ein in sich verschlungenes, in einem Strich gezeichnetes symmetrisches Kreuz, zu sehen. Die Roadies stimmen die Instrumente und ich erblicke voller Ehrfurcht die zwölfsaitige E-Gitarre, die Mission-Sänger und Rhythmusgitarrist Wayne Hussey bereits bei den Sisters Of Mercy sowie auf dem ersten und dem neuesten The-Mission-Album verwendet hat. Bei allem Respekt vor Lucille und der Frankenstrat – DAS ist das Instrument, das mir die Gänsehaut in den Nacken schießen lässt.
Dann betritt Gitarrist Simon Hinkler die Bühne und greift zur Les Paul – mit seinem Hut und seinem grauen Bart erinnert er mich an Neil Young – später wird sich zeigen, dass er locker imstande ist, der Gitarre ganz ähnliche Sounds zu entringen (und „Like A Hurricane“ von Neil Young ist schließlich auch einer der Songs, den The Mission in den 80ern gecovert haben, ohne sich auch nur eine Spur zu blamieren). Craig Adams (Bass), Mike Kelly (Drums) und Wayne Hussey betreten entweder nacheinander oder gleichzeitig die Bühne – ich habe nur Augen für Hussey. Der mittlerweile 64jährige trägt die lockigen grauen Haare inzwischen halblang, dazu hat er einen SPD-typischen 14-Tage-Bart. Zum schwarzen Jackett trägt er eine längsgestreifte braune Hose und eine ovale Sonnenbrille. Kurz gesagt: Er sieht toll aus. Vom Band ertönen Kinderstimmen, Hussey beginnt auf der Zwölfsaitigen zu spielen – mit haufenweise Hall – und mir wird klar – das Lied, das sich hier langsam aufbaut, ist „Beyond The Pale“, das erste Stück des ersten Mission-Albums, das ich mir als 15-Jähriger im Jahr 1988 kaufte – „Children“. Ein eher ruhiges Stück, bei dem Husseys unverkennbare, irgendwo zwischen mittelhoch und ein wenig tief herummäandernde Stimme ihre volle hypnotische Wirkung entfaltet – danach folgt „Serpent‘s Kiss“ – die erste Single aus dem Jahr 1986. Und das Publikum steht hoch aufgerichtet vor der Bühne, reckt die geballten Fäuste gen Himmel und brüllt die Refrainzeilen mit! Und das bei über 30 Jahre alten Stücken einer Band, die eigentlich nicht das typische M‘era-Luna-Klientel bedient. Ich bin übereindruckt und gerührt. Wayne Hussey greift zwischen den Stücken immer wieder nach unten und trinkt Rotwein aus der Flasche. In Maßen. Und wirkt dabei überaus sympathisch.
Dann die erste Überraschung: Das Schlagzeug klackert hypnotisch vor sich hin, es baut sich ein ruhiges Stück auf, ich muss erstmal rätseln. Und stelle fest – es ist „Naked & Savage“ von der 1987er-Singles-Sammlung „The First Chapter“. Sehr geil. Dann folgt das einzige „neue“ Stück des Sets: „Met-Amor-Phosis“ vom bislang letzten, 2016er-Album „Another Fall From Grace“. Und es fügt sich überaus harmonisch in das ansonstene Greatest-Hits-Set, das ausschließlich aus Stücken aus der Zeit von 1986 bis 1990 besteht, ein. Und ein Song, der „Met“ im Titel trägt, passt natürlich auch in ganz hervorragender Art und Weise auf ein Festival mit eigenem Mittelaltermarkt. Ich nehme es The Mission nicht übel, hier fast nur alte Klassiker zu spielen – die neuen Sachen sind ohne Zweifel über diesen erhaben, aber dass hier beinahe ausschließlich Songs gespielt werden, bei denen das Publikum fast jede Zeile mitsingen kann, ist genau die richtige Entscheidung.
Nach „Met-Amor-Phosis“ greift Hussey wieder zur Rotweinflasche, bedankt sich beim Publikum mit „Daankeee very much!“ und prostet diesem mit den Worten „Cheers! How you say this in German?“ zu, erntet ein donnerndes „Prooooost!“ und kontert „Well – yeah.“ Dann „Garden Of Delight“ und ich freue mich, wie sehr Husseys Stimme den endlos in die Länge gezogenen Refrain immer noch trägt. Es folgt „Severina“ – und wieder singen Hunderte Fans begeistert mit. Im Anschluss beschwert sich Hussey über den vom Publikum glaube ich gut geheißenen Wind auf dem Festivalgelände. „I wish I had my hat on“ – der Wind erwischt immer wieder seine quer über den Kopf gelegten grauen Locken und „messes them up“. Er weist auch darauf hin, dass er von der Bühne aus in die Sonne schauen muss, so dass seine eine Gesichtshälfte gebräunt wird, während die andere blass bleibt. Anschließend setzt eine Schlagzeugmaschine ein, Mike Kelly kann sich erstmal zurücklehnen – ja tatsächlich – „Butterfly On A Wheel“, der Hit vom 1990er-Album „Carved In Sand“. Nach den ersten Versen übernimmt dann der Drummer und das Publikum singt wieder voller Inbrunst mit. Danach zeigt Hussey, wie eine zwölfsaitige Gitarre mit viel Hall klingen kann, wenn man sehr sehr schnell auf ihr herumschrammelt. Nämlich total umwerfend. Nach kurzer Zeit wird klar – hier folgt jetzt „Wasteland“ – und wieder singen alle mit. „All over this Laaaaaaaaaaand – all over this Waaaaaaaastelaaaaaaaaaaand“ – und wieder einmal mehr freue ich mich über Husseys Stimme, die diese Worte endlos in die Länge zu dehnen imstande ist. Und Simon Hinkler spielt ein absolut überwältigendes Solo, das so klingt, als ob er einen Rasierapparat auf die Saiten gesetzt hat.
Zwischendurch trinken Craig Adams Wein aus dem Glas und Hinkler eine Dose Bier, während Hussey weiterhin mit der Weinflasche zugange ist. Danach wieder Ruhepause für den Drummer – „Tower Of Strength“ beginnt wieder traditionell mit Schlagzeugmaschine (man merkt, dass The Mission weiland aus den Sisters Of Mercy hervorgegangen ist) und Craig Adams wechselt vom Rickenbacker-Bass (jahaaa – dasselbe Instrument, das auch Lemmy von Motörhead eingesetzt hat) zu einer sechssaitigen Bassgitarre. Das Ausmaß an Hall, das Hussey auf seiner Gitarre einsetzt, verleiht ihr ein wahrhaft curistisches Jaulen und versetzt mich als Kind der 80er/90er in totale Verzückung. Und bei der Textzeile „And when the sun shines in your eyes you just turn your head away“ zeigt Hussey wieder schelmisch grinsend auf die Sonne über dem Festivalgelände. Am Ende des Sets lassen die Jungs aus Leeds das Publikum zu „Deliverance“ nochmal ausgiebig mitsingen, dann verschwindet erst Hussey von der Bühne, nicht ohne die nur zu ¾ leergetrunkene Weinflasche ins Publikum zu werfen, und dann auch alle anderen, und lassen mich voller Ehrfurcht darüber, wie unglaublich gut meine Kindheitshelden heute noch sind, mit einer Träne im Knopfloch meines Einhorn-T-Shirts zurück. Vielen Dank an Dich, Daniel der Gärtner, dass Du es mit mir in der dritten Reihe ausgehalten hast, obwohl fast alle gespielten Songs vor Deiner Geburt aufgenommen sind, und für die Fotos, die qualitativ klar besser sind als alles, was mein Smartphone so abliefert.
Kapitel 3: Post-Mission (19:00 – 22:15 Uhr)
Nach dem Mission-Auftritt habe ich mich dann erstmal von einer solide stänkernden Dame und ihrem nicht minder unsympathischen Begleiter (und das waren die einzigen scheußlichen Besucher:innen, die mir auf diesem tollen Festival über den Weg gerannt sind) – ich hätte sie angerempelt, wäre zu groß, um vorne zu stehen und überhaupt der Regenbogen auf meinem Shirt – von vor der Bühne wegvertreiben lassen und habe die dadurch gewonnene Zeit genutzt, in der Zeit bis zum Auftritt von Nitzer Ebb mit einem kühlen Getränk das beeindruckende Konzert von BlutEngel mit etwas Abstand zur Bühne zu genießen. Die lieferten einen sehr guten Auftritt mit dem größten Aufkommen an Pyrotechnik des heutigen Festivaltages ab und begeisterten das Publikum total. Und kamen toll, fandienlich und bodenständig rüber. Anschließend strömte eine riesige Menschenmenge von der Main Stage zu den Wasserstationen und zur Gastrologie ab und machte Platz vor der Bühne. Da habe ich mich dann hingestellt und auf Nitzer Ebb gewartet – die Band, die sich schon in den 80er Jahren einen so unverwechselbaren Namen gegeben hat, dass man sie heute problemlos googeln kann.
Die englischen EBM-Heroen standen dann schließlich zu dritt auf der Bühne. Deren Sänger, Douglas McCarthy, ist seit Monaten krankheitsbedingt nicht in der Lage, mit der Band aufzutreten und wird von Bandmitglied Bon Harris vertreten. Schade, dass McCarthys ikonischer aggressiver Gesang fehlt, aber der druchtrainierte, glatzköpfige Harris ist eine Rampensau par Excellence und nimmt das Publikum von der ersten Minute an mit. Unterstützt wird er von Gründungsmitglied David Gooday und von Haujobbs Daniel Myer (dessen Band ebenfalls zum Line-up des diesjährigen M‘era Luna gehört).
Zu Beginn des Festivals fiel mir unangenehm auf, dass der Sound der PA der Main Stage zu sehr basslastig ausfiel, was bei vielen Bands zu einem unausgewogenen Sound führte. Bei The Mission fand ich es dann OK, weil ich wollte, dass diese meine Eingeweide ordentlich durchschütteln und ich das dargebotene Songmaterial ohnehin auswendig kannte. Bei Nitzer Ebb fand ich dann den Sound erstmals zu 110% OK. Deren Beats treten die Zuhörenden recht hart in den Unterleib, dazu pluckern Synths, Sequencer und dergleichen, das klingt dann wirklich ausgewogen. Relativ zu Beginn des Sets werden Hits wie „Lightning Man“ (das ist das mit dem ikonischen Refrain „Baby, come to Daddy“) und „Join In The Chant“ gespielt, und Harris brüllt die parolenartig abgehackten Texte fast so brutal heraus wie Douglas McCarthy. Ich habe nur leider den Eindruck, dass das eher junge Publikum (allen voran die sich selbst süß und niedlich findende Dame in der Reihe vor mir, die während des Konzerts telefoniert und ansonsten – mit dem Rücken zur Band – die Arme aufi und obi bewegt, als hätte sie Scooter vor sich, und dazu eine Schnute nach der anderen zieht) mit dem Oeuvre von Nitzer Ebb nur wenig vertraut ist, weswegen Harris‘ Versuche, das Publikum Zeilen wie „Join in the chant“ mitsingen zu lassen, leider nahezu ungehört verhallen. Weniger Applaus als notwendig gibt es auch, weil Nitzer Ebb die Instrumente nur ein einziges Mal verstummen lassen und das Publikum deshalb oft nicht mitbekommt, wenn ein Song zuende ist und frenetischer Jubel am Platze wäre. Der Auftritt ist dennoch zu 100% gelungen, so hatte das Publikum die Möglichkeit, anderthalb Stunden durchzutanzen, und hat davon auch Gebrauch gemacht. Beim Song „Alarm“ gibt dann Bon Harris das Mikro an David Gooday ab, wechselt hinter den Synthesizer und Gooday schreit sich wahrlich die Seele aus dem Leib. Und die Tanzbewegungen des Publikums werden energischer. Am Ende verlässt die Band die Bühne, es sind aber keine Umbauaktivitäten der Roadcrew zu erkennen, das Publikum verharrt gespannt, die Band kehrt zurück und spielt eine Zugabe – das Publikum jubelt. Und ich stelle fest – Nitzer Ebb haben das Publikum auf ihrer Seite. Und habe ob der fehlenden Pausen eine gute Stunde durchgetanzt und freue mich auf Burger King, die A 39 und mein Bett. M‘era Luna – gerne wieder!