Von Michael „Schepper“ Schaefer (25.11.2012)
Rückblick:
Das allererste Mal traf ich Adrian Maruszczyk auf einem Bassday Anfang 2000 in Viersen. Gekannt hatte ich ihn bis dato nur von diversen Rubriken in verschiedenen Fachmagazinen, gehört hatte ich ihn aber noch nicht.
Nach einem Tag voller Input, Reizüberflutung, Slapgewitter und Höher-Schneller-Weiter-Bassoverkill ging es also zum Ende der Veranstaltung in den Keller des Veranstaltungssaales und dort saß auf einer kleinen Bühne Adrian und spielte ganz entspannt und ruhig seine luftigen Solobass-Stücke mit wunderschönen Melodien. Wow! Endlich mal was Anderes…
Zeitsprung:
Das ist lange her und Adrian fand (nach einem Workshop im Jahre 2005) erneut seinen Weg nach Braunschweig zu Bassart, um einen Workshop abzuhalten.
Am Samstag fanden sich also elf bassbegeisterte Menschen und ein gut gelaunter Adrian bei Bassart ein, um einen interessanten Nachmittag miteinander zu verbringen.
Begonnen hat der Workshop mit einem kleinen Solostück von Adrian, welches er auf seinem 5-Saiter-Frog-Bass vortrug, lediglich unterstützt durch einen Looper und ein Effektgerät, mit dem er wenig Hall in Mattis (Bassart-Cheffe) Verkaufsraum zauberte.
Dann ging das bekannte Fragespiel los. Wann hat man schon mal die Chance, einem erfahrenen und in allen Stilrichtungen bewanderten studierten Bassisten auf den Zahn zu fühlen.
Was man hier mitnehmen konnte, war auf jeden Fall die große Portion Gelassenheit, mit der Adrian an die ganze Sache herangeht: Alles lernen und spielen und dann alles wieder vergessen, um etwas Eigenes zu formen.
Auch seine Herangehensweise an das Komponieren ist beispiellos.
Die Ideen kommen zu einem.
Und wenn man sie mal nicht gleich aufschreibt (was man ja selber kennt, wenn man Abends im Bett liegt, eine tolle Idee hat und am nächsten Morgen ist sie weg und vergessen…), ist es auch nicht so schlimm, denn die nächste Idee kommt ganz bestimmt.
Erstaunt war ich erneut über seine Gelassenheit, mit der er zu Werke ging, als bei seinem nächsten Solostück, gerade als er gerade recht flott zugange war, ein Handy klingelte und er das Ganze lächelnd und trocken mit „falsche Tonart“ kommentierte und unirritiert weiterspielte. Hut ab!
Nach diversen Themen wie Effektgeräte, Tonhölzer, Bauarten von Bässen, dem Musikbusiness im Allgemeinen und Philosophisches zum Thema Musik und auch Politik, ging ein interessanter, kurzweiliger Nachmittag zu Ende und entließ elf Bassisten mit der Erkenntnis, wieder etwas Wertvolles gelernt zu haben.
Danke Adrian! 🙂
Fazit: Immer locker bleiben…