2004 The Life Aquatic With Steve Zissou (USA, 119 Min., Wes Anderson)
Jacques Cousteau war ein großer Held meiner Kindheit. Sobald sich die Möglichkeit ergab, bestaunte ich den Meeresforscher, Abenteurer, Dokumentarfilmer und sein berühmtes Schiff „Calypso“ im Fernsehen. Wes Andersons Tiefsehtaucher ist der komplexe Versuch, diese Welt der Kindheit mit ihren Gefühlen noch einmal auferstehen zu lassen, im vollen Wissen dessen, welche Enttäuschungen das Leben (z.B. die Schummelei von Monsieur Cousteau bei seinen Filmchen) seither mit sich brachte. Wes Anderson begründete mit dem Film ein eigenes Filmgenre, wo es um nix und gleichzeitig um alles geht. Je nachdem, von welcher Seite man aus das betrachtet. Alle Wes-Anderson-Filme sind polierte Schmuckkästchen mit vielen kleinen Unterschachteln drin. In diesen Schachteln wiederum sind polierte Preziosen. Mister Anderson ist einer von den Menschen, die in anderen ein Licht anmachen können. Bei mir jedenfalls.
2005 20.05.2005
An dem Tag habe ich „meine Freundin“, die Muse nicht nur meiner Kolumne, geheiratet und bin mir bis heute sicher, dass es sich um die beste Entscheidung handelt, die ich im Leben je getroffen habe. Bei der Zeremonie kamen folgende Songs zum Einsatz: Yo La Tengo „Autumn Sweater“, The Smiths „There’s A Light That Never Goes Out“, Edvard Grieg „Hall Of The Mountain King“ und Windsor For The Derby „The Melody Of A Fallen Tree”. Die Frage stellt sich nicht; würde ich so heute wieder machen.
2006 The Fountain (USA, 93 Min., Darren Aronofsky)
Die Suche nach Unsterblichkeit ist das Leitmotiv des Films. Ein Eso-Trip durch Raum und Zeit. Mit einem Hugh Jackman, der nie besser war und wurde. Es ist kein Film, sondern ein Trip. So atemberaubende Bilder mit enormer suggestiver Kraft hatte ich bis dahin noch nie im Kino gesehen. Vor allem die Gestaltung der psychedelischen Hintergründe in der Zukunft, die aus Geldmangel nicht mittels CGI generiert wurden, sondern die stattdessen das Ergebnis von Mikroskopaufnahmen chemischer Reaktionen in einer Petrischale sind, finde ich sensationell.
Darren Aronofsky hatte vorher schon zwei sehr schöne, ambitionierte Filme gemacht, „Pi“ und „Requiem For A Dream“, die die Latte der Erwartung an „The Fountain“ hochlegten. Dass er dann nach der Pressevorführung bei der Premiere der Filmfestspiele in Venedig ausgebuht wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Vor allem, weil – zwar konnten das die Kritiker damals nicht wissen – alles, was danach von ihm kam, wie „The Wrestler“, „Black Swan“ oder „Mother!“, kommerziell durch die Decke ging, „The Fountain“ künstlerisch gesehen aber nicht das Wasser reichen konnte.
2007 Malcolm Middleton “A Brighter Beat” (Full Time Hobby)
Territorial gesehen habe ich die zweitmeiste Zeit meines Lebens in Schottland verbracht. Studium, Beruf, Urlaub, Freunde besuchen. Landstrich und Mentalität sind meine Tasse Tee. Dazu die Begeisterung für hiesige Musik. Das ging schon früh los mit Bands wie Waterboys, Proclaimers oder Big Country. Irgendwann verschob sich mein Fokus auf die Szene in Glasgow. Von da ist meine absolute Lieblingsband die Indie-Rock-Ikone Arab Strap. Diese besteht aus Aidan Moffat und Malcolm Middleton. Seit der ersten Trennung der Band ist „A Brighter Beat“ die erste Solo-Veröffentlichung von letzterem. Ein Pop-Album für Leute, die Popmusik hassen. Liebeslieder für depressive Menschen. Und weil man bei KrautNick ja was gelernt kriegt, hier die Antwort auf die unvermeidliche Frage, was eigentlich ein Arab Strap ist: Eine Vorrichtung, in der Regel aus Leder, mit einem Metallring, die um den Penis und die Hoden gelegt wird, um die Erektion aufrechtzuerhalten.
2008 Iron Man (USA, 126 Min., Jon Favreau)
Von „Jetzt bin ich dran“ aus dem 1. Teil bis zur Sterbeszene in „Avengers 4: End Game“: „Aber ich bin Iron Man“. Zum Privileg, Kinder zu anständigen Erwachsenen zu formen, gehörte auch, das Marvel Cinematic Universe voll auszukosten. Dank der über alle Maßen egozentrischen Darstellung von Robert Downey Jr. ist „Iron Man“ mein verdammt noch mal coolster Motherfucker im gesamten Superhelden-Universum. Knapp vor Captain America und Rocket von den Guardians.
2009 Egon Schiele „Vier Bäume“ (Schloss Belvedere, Wien)
Es ist eine melancholische Hymne an die Natur, für die Egon Schiele 1917 vier Kastanienbäume in herbstlichem Gewand vor einem prachtvollen Abendrot in einer symmetrischen Reihung in Szene setzte. Dieser Himmel, dieses durch horizontale Linien gegliederte Farbenmeer ist atemberaubend. Eine, wenn nicht die schönste Landschaft im Œuvre des Künstlers habe ich im Original im Schloss Belvedere in Wien gesehen. Absolut beeindruckend, wie riesig das ist. Leider sagt man den Wienern nach, dass es sich um Nazi-Beute-Kunst handelt. Deshalb hängt auch nur ein kleinerer Nachdruck des Gemäldes im Wohnzimmer von meiner Freundin und mir.
2010 Inception (USA/Großbritannien, 148 Min., Christopher Nolan)
Der Film ist natürlich ein Bänger, wie jeder von Mister Nolan für jemanden, der das Kino liebt. Leider negativ bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Film immer an seiner Komplexität gemessen wird. Filme sind Kunst. Man stellt sich im Museum doch nicht vor ein Gemälde, geht 30 cm heran und analysiert jeden Pinselstrich. Man geht ein paar Schritte zurück und lässt das Gesamtbild auf sich wirken. Nolans Werk ist perfekt in allen Belangen: Bilder, Schnitt, Musik und Geschichte haben mich im Zusammenspiel schlichtweg überwältigt.
2011 06.04. Belle & Sebastian, Berlin, Columbiahalle
Noch einmal Glasgow: Die scheue Band um Isobel Campbell, Sarah Martin, Stuart Murdoch und Stevie Jackson auf dem Höhenpunkt ihres Schaffens. Hymnen meiner Selbstfindung, wie „Le Pastie de la Bourgeoisie“, „The State I Am In“, „Lazy Line Painter Jane“ und na klar „The Boy With The Arab Strap“, live (leider ohne Isobel) gesehen zu haben, treibt mir heute noch sinistre Tränen des Wohlbefindens in die Augen. Interessant ist auch, dass der charismatische Frontmann schon an Post-Covid litt, als es Corona in der öffentlichen Wahrnehmung noch gar nicht gab. Deshalb dreht sich in den Lyrics von Stuart-„You know, I‘m hot”-Murdoch – neben dem Leben von Außenseitern im Teenager-Alter – auch viel um die Erfahrungen mit seiner Erkrankung (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom). Dass er es damit überhaupt über den Teich in die Konzerthallen Europas geschafft hat, grenzt für mich an ein Wunder.
2012 Eoin Colfer „Artemis Fowl – Der Atlantis-Komplex: Der siebte Roman“ (Ullstein Verlag, 336 Seiten)
Noch ein Privileg, wenn man Kinder hat: Kinderbücher lesen. „Artemis Fowl“ ist eine Roman-Fantasyserie des irischen Autors Eoin Colfer. Colfer erzählt darin die Lebensgeschichte des hochintelligenten Jungen Artemis Fowl, der immer wieder mit dem Erdvolk aneinandergerät. Es gibt acht Bücher und Teil 7 war der letzte sehr gute und allesamt sind für mich um Welten besser als Harry Potter, wobei beide die eine oder andere Parallele aufweisen und nicht ganz klar ist, wer da von wem abgeschrieben hat. Nach jahrelangem hin und her über die Filmrechte wurde das Franchise unter Leitung von Kenneth Branagh 2020 leider völlig verkackt. Es hätte sooo schön werden können.
2013 Pisse „Bootsmann auf der Scholle“ (Mamma Leone Records)
In diesem Jahr erblickte der erste Song der Punk-Rock-Combo Pisse aus Sachsen das Licht der Welt in Form eines Split-Tonträgers mit Kairo. Die Band sollte mir im weiteren Verlauf meines Lebens viel Freude bereiten – sowohl live in concert, auf Kurz- und Langspielplatten wie „Praktikum in der Karibik“ (2014), „Mit Schinken durch die Menopause“ (2015) oder „Hornhaut ist der beste Handschuh“ (2018), alle auf Phantom Records, oder als DJ mit dem Song-Klassiker „Fahrradsattel“. Weil, ich bin auch Ronny. Der ganz eigene Humor, gepaart mit noisigem Sound nebst Theremin, und die Misanthropie, mit der die Ronnies (so die angeblichen Vornamen der Mitglieder) der Band außerhalb der öffentlichen Aufmerksamkeit von Live-Auftritten auffallen, sind immer Garant für gute Laune.
2014 17.06. Arcade Fire, Dresden, Junge Garde
Eigentlich steht 2014 für Nöckeltöck 7, Brasilien 1 – ein glorreicher Moment des linearen Fernsehens, bei dem noch ungestraft davor gekniet werden durfte. Der Stop der Tour zum vierten Album „Reflektor“ der kanadischen Artrocker kredenzte mir in der schönsten Live-Location meiner Heimatstadt das beste Konzert, auf dem ich je gewesen bin. Im Titelsong, der der Opener war, gibt es nach 2:40 Minuten eine Sequenz, da kriege ich heute noch Gänsehaut. Und dazu ging auf der Bühne eine Videoshow los, die die Kinnladen der Beteiligten nur so klackern ließen. „I thought I found a way to enter. It’s just a Reflektor!”
2015 01.08. Battle Proms, Highclere Castle, Newbury (Berkshire)
Ein Battle Proms ist ein Picknickkonzert unter freiem Himmel mit Musik, Feuerwerk, Spitfire, Kanonen und Kavallerie. Ein ausgelassener Nachmittag der Britishness, an dem der gemeine Inselbewohner die zahlreichen militärischen Siege gegen fremde Ein- und Aufdringlinge und natürlich sich selbst als Teil der besten Nation aller Zeiten feiert. Viel „fun with flags“ jedenfalls. Und etwas unheimlich dazu, weil man jeden Augenblick erwartet, dass der John Cleese aus Fawlty Towers im Stechschritt auftaucht. Don’t mention the war, nicht wahr. Anyway, unser damaliger Urlaub in Südengland führte uns zur Original-Kulisse der sehr verehrten TV-Serie „Downton Abbey“, Highclere Castle, wo ebendies im Garten stattfand. Zehntausend entfesselte Engländer singen lagerselig „Rule, Britannia!“. Obskur, aber einmalig.
2016 Sanft & Sorgfältig / Fest & Flauschig (Podcast)
Jan und Olli wechselten mit ihrem Podcast von Radio 1 zu sptfy. Ich war skeptisch. Nun höre ich das schon seit 13 Jahren jeden Sonntag, wenn ich mir es einrichten kann. Und das, obwohl ich normalerweise nicht leicht zu unterhalten bin. Jedenfalls weiß ich sicher, dass ich kein Misophoniker bin. Ich bin weniger wegen Olli Schulz da so hinterher, denn wenn der eloquente Jan Böhmermann lacht, geht die Sonne auf. Oder, um Colette aus Aschersleben von einer Nazi-Demo in Gera am letzten Septemberwochenende zu strapa-zitieren: „Wissenschaftler haben herausgefunden, der Anus eines Blauwals misst ungefähr einen Meter Durchmesser und ist somit das zweitgrößte Arschloch der Welt gleich hinter Böhmermann.“ Wie sagte mal ein beruflicher Chef von mir: „Viel Feind, viel Ehr“.
2017 Westworld (USA, HBO, 36 Episoden, 2016–2022)
Die Serie von Jonathan Nolan, dem kleinen Bruder vom Christopher, basiert auf dem Roman von Michael Crichton sowie dem daraus resultierenden Spielfilm von 1973 mit einem überragenden Yul Brynner. Die Hauptfiguren sind allesamt Computer in einem Vergnügungspark. Sie bestehen aus Nullen und Einsen. Egal, wie sehr sie sich anstrengen, weinen, töten, lieben, sie leben nicht. Sterben sie, werden sie neu geboren bzw. reaktiviert. Im Laufe des langsamen und atemlos-spannenden Handlungsbogens habe ich tatsächlich trotzdem angefangen, mich mit ihnen zu identifizieren. David Lynch und Alejandro Jodorowsky hätte das auch gefallen.
2018 RiP Mark E. Smith
Über die Jahre halte ich es mit Yoda aus Star Wars: „Der Tod ein natürlicher Teil des Lebens ist. Frohlocke und jauchze für diejenigen in deiner Nähe, die zur Macht übergehen.“ Aber ich habe so einiges verkraften müssen: Lemmy, David Bowie, Prince, Leonard Cohen, Alan Rickman, Roger Willemsen, Marc Hollis, Scott Walker, Wiglaf Droste (um nur mal einige männliche Ex-Protagonisten zu nennen). Und in dem Jahr eben Mark E. Smith, zu dem der übergroße John Peel einmal sagte: „Always different, always the same“. Siehe auch Kollege Guidos Beitrag zum Jahr 2005.
2019 John Coltrane „Blue World“ (Impulse! Records)
„Blue World“ ist ein Jazz-Album von John Coltrane für den ersten Langfilm des kanadischen Filmemachers Gilles Groulx, „Le chat dans le sac“ aus dem Jahr 1964. Nachdem die Bänder der Studiosession 2018 wiederentdeckt worden waren, wurden sie 2019 wiederveröffentlicht. Ich nahm das zum Anlass, mich auf die Reise in die Tiefe der Kunst des atemberaubend variantenreichen Saxophonisten zu machen. John Coltrane ist für manche eine kakophonische Lärmbelästigung. Für mich jedoch einer, der das ganze Universum in die Musik gebracht hat. Darüber schreib‘ ich bestimmt noch mal ne Kolumne.
2020 Various Artists „Ich Liebe Musik Vol. 2” (Windlustverlag, 256 Seiten)
Nach Teil 1 aus dem Jahr 1999 erschien im ersten Corona-Seuchen-Jahr der 2. Teil meines literarischen Buchtriologie-Lebenswerks. Leider ohne die entsprechende Sause. Natürlich wieder mit dabei die Herren van Bausenick und Auf der Dörrheide. Elma Mann schrieb darüber am 15.05.2020 in der DNN: „Ich Liebe Musik Vol. 2 … beinhaltet insgesamt 69 Äußerungen zu Musikstücken, die den jeweiligen Urhebern eine gewisse, fast immer positive Lebensänderung bescherten – und sie permanent quasi-hymnisch durchs Leben begleiten. Musik als kulturvolle Medizin, individuellen Lebensquell und gemeinsamer emotional verbindender Nenner einer einander oft nicht näher bekannten Gemeinde.“
Wer beim Lesen bis hierher gekommen ist, sollte ein Exemplar daheim im Bücherregal stehen haben. Restexemplare kann man noch unter headlust.de bestellen. Zwinkersmilie.
2021 Team Scheisse „Ich habe dir Blumen von der Tanke mitgebracht (jetzt wird geküsst)“ (Soulforce Records)
Bevor sie große Hallen füllten, war das Neues aus der „Pisse“-Schule. Der Sänger nölt sich durch die größtenteils eher langsam gespielten, kurzen und einfach strukturierten Songs. Dabei zeigt er ein extrem hohes Maß an Humor, 1-2-3-Deutschpunk, der aber so smart ist, wie er stumpf ist. Hooks und Melodien, als würde heimlich ein kleines Popalbum zwischen all den Fäkalien stecken. Und toller Titel sowieso.
2022 23.09. The Notwist, Reithalle Dresden
Wäre meine musikalische Wahlheimat nicht schon Glasgow, dann würde ich mich für Weilheim in Oberbayern entscheiden. Von dort stammen die umtriebigen Brüder Markus und Micha Acher aka The Notwist, von denen ich mal dachte, dass ihr Song „The Incredible Change Of Your Alien“ den deutschen Indie-Rock rettet. Leider waren die Konzerte von Notwist immer ziemlich lahm. Aber überhaupt nicht so 2022. Das hat geradezu richtig gefetzt. Warum gerade Weilheim so viele tolle, kreative Bands wie Tied & Tickled Trio, Lali Puna, Ms. John Soda, Hochzeitskapelle oder Computer hervorgebracht hat, liegt neben den Acher-Bros bestimmt auch an dem Musiklabel Hausmusik, welches in den 90ern in meinem Dunstkreis quasi Kultstatus erlangte, bleibt mir insgesamt aber ein Rätsel. Um das zu lösen, müsste ich wohl mal meinen Lebensmittelpunkt dahin legen. Das käme dann zwar mindestens 20 Jahre zu spät. Wenn ich meiner Freundin das vorschlüge, würde sie sich in der Sitzschnecke räkeln und gelangweilt sagen: „Orneh, Bayern. Nicht dein Ernst.“
2023 Brutalismus 3000 „Ultrakunst“ (Live From Earth)
Post-ironischer Spaß oder geistlose Selbstzerstörung? „Ultrakunst“ ist das Album-Debüt des Ballerbeat-Duos Brutalismus 3000 aus Berlin, welches man irgendwo zwischen Hardcore-Techno, Gabber und Elektropunk einordnen kann. Übersetzt für uns GenXler: D.A.F. trifft Atari Teenage Riot, nur in jung, weiblich und hip, dazu bissig, respektlos und schnell. Ein wildes und selbstbewusstes Album, ein abwechselnd beängstigendes und rotziges Feuerwerk aus Wut und Humor, das wie eine richtig gute Party klingt, die aus den Fugen geraten ist.
2024 Haruki Murakami „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ (DuMont Buchverlag, 672 Seiten)
Haruki Murakami ist ein lebendiger Gott der Literatur. Nach sechs Jahren Veröffentlichungspause erschien pünktlich zum 75. Geburtstag des Meisters im Januar sein neuer Roman. Es ist unglaublich entspannend, es zu lesen. Wirklich jedes Jahr, seit ich sie kenne, regt sich meine Freundin auf, wenn Herr Murakami nicht den Nobelpreis für Literatur gewinnt. Haruki Murakami, geboren 1949 in Kyōto, ist neben Hayao Miyazaki (Studio Ghibli, aber das ist eine andere Geschichte) der Japaner, der unsere gepflegte Daseinsbewältigung am meisten beeinflusst und uns eine Faszination für diesen Kulturkreis vermittelt hat. Nicht zuletzt durch seinen Stil, der von surrealistischen Elementen und Anspielungen auf die Popkultur gekennzeichnet ist. Dieses Jahr klappt’s bestimmt mit dem Nobelpreis.