Ein Jahrzehnt (Es geht voran): KrautNick wird rund

Von Matthias Bosenick (09.10.2014)

Wie immer, wenn man etwas startete, das in die Jahre kommt, stellt man sich beim Rückblick die Frage: Wer hätte das gedacht? Olaf Krautwurst und ich gründeten KrautNick, um unsere Ideen, Meinungen und Vorlieben mit anderen Interessierten zu teilen. Bevor es Myspace gab, stellten wir befreundeten Bands Webspace zur Verfügung, um ihre Songs als mp3 vorzustellen; die Download-Seite existiert zwar immer noch, aber Neues kommt wegen der vielen anderen Verbreitungsmöglichkeiten seit langer Zeit nicht mehr dazu. Ein Aspekt an KrautNick war von Anfang an auch, dass andere ihre Ideen, Meinungen und Vorlieben auf dieser Plattform veröffentlichen. Dieses Angebot haben schon viele Gastautoren angenommen, ich bin jedem einzelnen ausgesprochen dankbar dafür.

Große Veränderungen gab es in den zehn Jahren eigentlich nicht. Dank Stefan Zeuke läuft die Seite seit zweieinhalb Jahren nicht mehr auf Html-Basis, sondern auf komfortablerem WordPress. Die Möglichkeit zu Kommentaren musste ich dort leider einstellen, weil zu viele Spambots mein In-Postfach überschwemmten. Mit dem Wechsel auf WordPress machte ich den Reiter „Besonderes“ aus organisatorischen Gründen zu einer eigenen Kategorie. Ursprünglich hatte ich außerdem geplant, die komplette alte KrautNick-Seite auf WordPress umzuheben – scheiterte aber an der erheblichen Arbeit, die damit verbunden wäre, und konzentriere mich vielmehr darauf, neue Beiträge zu verfassen.

Manchmal fragen mich Leute, wie viele Leser, also Klicks, die Seite hat. Offen gestanden: Ich weiß es nicht. Da ich meine Aktivitäten nicht wie jeder andere auf Facebook dokumentiere, meide ich einen heutzutage sehr wichtig genommenen Multiplikator. Dann fragen mich die Leute, warum ich „das“ trotzdem mache. Nun: Weil ich es kann, um Fox Mulder zu zitieren. Weil es mir Spaß macht. Weil ich gelegentlich Feedback in mündlicher und Email-Form (meistens von Andreas Reiffer, danke!) bekomme, von Lesern, die sich über Informationen freuen. Weil ich hoffe, damit andere anzustecken, sich zu beteiligen. Weil Konsumieren allein höchst öde ist. Weil ich mich mit dem Wissen darum, dass ich meine Eindrücke in Worte fassen möchte, viel intensiver mit Kulturprodukten auseinandersetze und mir so einen tieferen Zugang zu ihnen verschaffe. Deshalb mache ich weiter.

Macht mit! Als Leser oder als Gastautoren. Jeder ist willkommen.