Devin Townsend – Devolution Series #1: Acoustically Inclined (Live In Leeds) – Inside Out 2021

Von Matthias Bosenick (27.05.2021)

Dev hat ein neues Live-Album! Sein drölfzigstes! Ein Acoustic-Live-Album! Sein drittes! Im Rahmen einer neuen Veröffentlichungsreihe namens „Devolution Series“! Gottlob: Teil 2 hat ein anderes Konzept, also steckt man eben dieses kleine Album ein und freut sich über geile Songs und launiges Gelaber vom mutmaßlich besten lebenden Gitarristen der Welt. Auch wenn man nach dem Erwerb von „Unplugged“ (2011) und „Iceland“ (2016) nicht wirklich ein weiteres Akustikalbum von ihm braucht. Ein Vorteil ist immerhin, dass es sich dabei ursprünglich um ein Bonus-Album der Hyper-Dyper-Delyxe-Edition von „Empath“ handelt, das er hiermit jetzt tauch dem Fußvolk zugänglich macht. Ist das noch Metal? Ja, schon.

Gerade erst stellte man die Box „Order Of Magnitude“ vom dem ersten Teil einer neuen Liveserie in das Fach mit den anderen Boxen aus Devin Townsends explosionsartig wachsendem Oeuvre, da startet der Kanadier schon wieder eine neue Serie. Hört das denn nie auf! Dev ist ein begnadeter Komponist, mit dem bisweilen die Pferde durchgehen, und als Performer einfach einnehmend sympathisch, also fällt es leicht, sich in dieses Album fallen zu lassen. Wie gewohnt zerlabert der Sympath seine zur Akustikgitarre vorgetragenen, teilweise emotional bewegenden Preziosen, was ihnen etwas die Wucht nimmt und was er auf früheren Akustikalben auch schon so unternahm. Aber was soll’s, der Komplettist nimmt es mit, freut sich über drei Songs, die auf den anderen beiden Veröffentlichungen nicht enthalten sind, darunter „Love?“ von Strapping Young Lad, und singt fröhlich-ergriffen Anneke van Giersbergens Part in „Ih-Ah!“ mit.

Der Mitschnitt entstand 2019 in Leeds, also noch vor der Pandemie, ist vermutlich aber jener geschuldet nun als Ausgleich zum realen Touren der erzwungene Broterwerb für den Künstler, und das im etwas angehobenen Preis, weil die CD im Digipak mit Booklet als Limited Edition erscheint. Teil 2 ist auch schon bestellt: „Galactic Quarantine“, der an diversen Orten der Erde in Quartettbesetzung mitgeschnittene und ursprünglich gestreamte Konzertmitschnitt, der inklusive BluRay erscheint und deshalb ebenfalls preislich über einem herkömmlichen Album liegt. Gern geschehen. Und verdammt, ja, seine Songs sind auch akustisch einfach groß!

Setlist:
01 Intro
02 Let It Roll (von „Synchestra“, 2006, auch auf „Iceland“)
03 Funeral (von „Ocean Machine: Biomech“, 1997, auch auf „Unplugged“ und „Iceland“)
04 Deadhead (von „Accelerated Evolution“, 2003, auch auf „Iceland“)
05 Ih-Ah! (von „Addicted“, 2009, auch auf „Unplugged“ und „Iceland“)
06 Love? (von „Alien“, 2004)
07 Hyperdrive (von „Ziltoid The Omnicient“, 2007, und „Addicted“, 2009)
08 Terminal (von „Ki“, 2009, auch auf „Unplugged“)
09 Coast (von „Ki“, 2009, auch auf „Unplugged“)
10 Solar Winds (von „Ziltoid The Omniscient“, 2007, auch auf „Iceland“)
11 Thing Beyond Things (von „Ocean Machine: Biomech“, 1997)